Die närrischen Aktivitäten in Mittelstenweiler reichen nachweislich schon bis in das Jahr 1920 zurück. Damals feierten die Einwohner des Dorfes individuell oder in kleinen Gruppen Straßenfasnet und auf dem Dorfplatz wurde ein Narrenbaum aufgestellt. Die offizielle Gründung eines Narrenvereins fand allerdings erst am 11.11.1964 statt, wobei die „7“ im Vereinsnamen "Goldene 7" der Quersumme der ersten Vereins - Kontonummer entsprach. 1974 wurde der Verein in die Narrenvereinigung Hegau - Bodensee aufgenommen und zählt zur Zeit etwa 150 Mitglieder.
Der Zweck des Vereins besteht laut Satzung aus der Pflege des Brauchtums, insbesondere der alten Fasnet - Sitten und Bräuche in Mittelstenweiler.
Ein Schwerpunkt bildet dabei auch noch heute die herkömmliche Straßenfasnet am Schmotzige Dunschdig: Der Tag beginnt traditionsgemäß am frühen Morgen um 6 Uhr mit dem Wecken durch die Narrenmusik. Die Narrenmusiker ziehen dann bis ca. 10 Uhr durch’s Dorf und beehren einige Häuser mit ihrem Besuch, wobei sie natürlich entsprechend verpflegt werden. Beim anschließenden närrischen Frühschoppen versammelt sich die Narrenschar im Dorfgasthaus Rössle, um sich bei Musik und Büttenreden auf den Umzug durch’s Dorf am Nachmittag vorzubereiten. - Ab 14 Uhr begleitet ein bunt maskierte Narrengesellschaft den Narrenbaum durch’s Unterdorf, wobei einige besonders engagierte Narren ihre Garagen und Wohnstuben öffnen, um die Umzugsteilnehmer zu bewirten. Nach dem Aufstellen des Narrenbaums am Dorfgemeinschaftshaus setzt sich der Umzug im Oberdorf fort, denn auch dort lassen es sich einige „Fasnet – Aktivisten“ nicht nehmen, die zahlreichen Masken mit flüssigen und festen Köstlichkeiten zu verwöhnen.
Neben der Straßenfasnet am Schmotzigen Dunschdig veranstaltet der Verein alljährlich einen Narrenball, einen Kinderball und zum Ausklang einen Hemdglonkerumzug sowie einen Hemdglonkerball am Fasnet – Dienstag.
Aber auch andere Dorfvereine beteiligen sich aktiv am Fasnetgeschehen im Dorf: So veranstaltet der Stammtisch am Freitag vor dem Schmotzigen Dunschdig traditionell einen Stammtischball im Gasthaus Rössle und die Damenturngemeinschaft DTG lädt alle zwei Jahre am Fasnetsonntag zu einem närrischen Kaffeekränzle ins Dorfgemeinschaftshaus ein.
Der Verein besteht offiziell aus folgenden Hästrägern bzw. Gruppen:
Narrenpräsident
7 Narrenräte, woraus der Vize, Säckelmeister und Schreiber gewählt werden
Narrenpolizei
Narreneltern
Maskengruppe Dichelbohrer
Zur unserer Dorffasnet gehört selbstverständlich auch die Narrenmusik. Sie bildet zwar (zur Zeit noch) keine offizielle Gruppe des Vereins aber die Dorfmusiker, die überwiegend im Musikverein Neufrach und bei der Lumpenkapelle "Wikinger" engagiert sind, tragen trotzdem jedes Jahr in wechselnder Besetzung beim Narrenball und am Schmotzigen Dunschdig zum Gelingen der Fasnet bei.
Eine lange Tradition hat in "de Wieler" auch das Abbrennen eines Funkens am Sonntag nach Aschermittwoch. Hier legt sich die unverheiratete Dorfjugend nochmals so richtig in's Zeug und karrt alljährlich bei Wind und Wetter Brennmaterial zusammen, das sich im Laufe des Wochenendes zu einem stattlichen Funken auftürmt. Nach Einbruch der Dunkelheit lodert der Funken samt Hexenpuppe weithin sichtbar über das Salemer Tal und symbolisiert neben dem endgültigen Ende der Fasnet auch den Wunsch nach einem baldigen Ende des Winters.